Bye bye und Neuanfang…

Bye bye und Neuanfang…

Vor zwei Jahren hat sich eine kleine Truppe in Tübingen zusammengefunden um bewusst queerfeministische und kritische Inhalte auf den CSD nach Stuttgart zu tragen. Jedoch ging es nicht nur que(e)rfeldein zum CSD. Wir sahen die Notwendigkeit queerfeministischer Arbeit in Tübingen und Reutlingen. Die Gruppe blieb weiterhin unter dem Namen libertäre Que(e)rulant*Innen bestehen. Die letzten Jahre waren fortan von unterschiedlichen Aktionen geprägt. Es fanden Konzerte, Vorträge, Kiss-In, Party’s und der diesjährige CSD in Stuttgart statt, bei dem wir uns mit einer queerfeministischen Fußgruppe beteiligten.
Diese Aktionen haben für uns und unsere Umgebung aufregende, interessante und horizonterweiternde Prozesse in Gang gesetzt haben. Dieser stetig weiterentwickelnde Prozess und der Mangel an zeitlichen Ressourcen, haben leider nach drei Jahren nun zur Auflösung der Gruppe geführt. Wir sehen es jedoch nicht als ein Ende, sondern eher als ein Neuanfang und einen Platz für neue Ideen und Entwicklungen an. Uns ist die Wichtigkeit queerfeministischer Arbeiten in Tübingen und Umgebung sehr bewusst und sehen auch weiterhin tagtäglich die Notwendigkeit der Zweigeschlechtlichkeit einer Vielzahl von Geschlechtern aufzuzeigen. Aus diesen Überlegungen hat sich für uns herauskristallisiert, dass es weiterhin eine queere Plattform in Tübingen geben muss. Deshalb soll nun ein queerer Stammtisch entstehen, wo über aktuelle Themen diskutiert werden und einen kleinen Schutzraum in unserer genormten Gesellschaft bieten soll. Also kommt zahlreich am 22.November um 20 Uhr ins Szene Paradiso im Kino Arsenal nach Tübingen.

Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!

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Reform des Transsexuellengesetz (TSG)

[Mit der Bitte um Weiterleitung der folgenden Mail:]

Reform des Transsexuellengesetz (TSG)

Hallo Freund_innen, Kooperationspartner_innen und Initiativen,

aus den Trans*- und Inter*-communities heraus ist ein Arbeitskreis entstanden, der nun ein Forderungspapier zur Reform des Transsexuellengesetzes (TSG) vorgelegt hat.

Wie ihr vielleicht wisst, wurde das TSG bereits mehrmals vom Bundesverfassungsgericht in Bezug auf die Achtung der Würde des Menschen und das Selbstbestimmungsrecht von Trans*-Personen gerügt und Teile wegen Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz außer Kraft gesetzt.
Zudem bringt das bisherige Gesetz diskriminierende und pathologisierende Folgen für Trans*- und Inter*-Personen mit sich.

Mit unserer Mail wollen wir uns an euch wenden, um darum zu werben, die Initiative zur Reform des Transsexuellengesetzes durch eure Unterschrift zu unterstützen.
Zudem wollen wir insbesondere an soziale Einrichtungen, Beratungsprojekte und Gruppenzusammenhänge appellieren, sich für eine Reform des TSG auszusprechen, sich unterstützend auf die von Trans*- und Inter*-Organisationen angestoßene Initiative zu beziehen und dies durch die Unterzeichnung des Forderungspapieres auszudrücken.

Die Webseite, mit der Möglichkeit der Unterzeichnung als Einzelperson oder Institution/Gruppe, findet ihr unter:
tsgreform.de

Wir sehen in dem Forderungspapier der bundesweiten Arbeitsgruppe die Möglichkeit, die gesellschaftliche Debatte um Trans*- und Inter*-Identitäten voranzutreiben, den Forderungen aus den communities und Organisationen Nachdruck zu verleihen, um letztlich ganz konkret für eine Verbesserung der Situation der Betroffen[en][-Gemachten]
einzutreten.

Hinsichtlich der Situation in Tübingen ist es uns zudem ein Anliegen auf die fehlende Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Trans*- und Inter*- Personen hinzuweisen.
Die Lektüre des Forderungspapiers kann euch bei der Sensibilisierung im Umgang mit Trans*-Menschen helfen.
Perspektivisch gesehen, kann es dazu führen, dass wir gemeinsam eine unterstützende und empowernde Struktur aufbauen könn(t)en.

In der Hoffnung euch erreicht zu haben, verbleiben wir mit herzlichen
Grüßen und freuen uns über Rückmeldung Eurerseits.

Libertäre Que(e)rulant*innen
Frauengruppe Tübingen

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Der Jingle für den CSD2012 ist da!

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Que(e)rfeldein zum Chris*tina Street Day 2012 in Stuttgart!

Chris*tina Street Day – QueerFeministisch, Solidarisch, Antirassistisch
Samstag, 28.07.12 – 16.00h – Stuttgart, Böblinger Straße
Startnummer 14, Sammlung ab 14 Uhr an der U-Haltestelle Erwin-Schöttle-Platz

Ein Blick zurück: Stonewall was a riot
Seit es 28.06.1969 in der Szene-Bar „Stonewall Inn“ in New York zum ersten bekannt gewordenen Aufstand „sexueller Minderheiten“ gegen Polizeiwillkür und Diskrimierung kam, ist der „Christopher Street Day“ ein Fest-, Gedenk- und Protesttag von LGBT’s (lesbian gay bisexuel transgender) in aller Welt.
Als sich bei den Stonewall-Revolten die Wut über Polizeigewalt, Kriminalisierung und Rassismus entlud, bildete sich der Bezugspunkt für die folgenden Jahrzehnte der lgbt*-Bewegung (lesbian, bi, gay, transgender). Die Forderungen nach (bürgerlichen) Rechten und Gleichberechtigung, die Auseinandersetzungen innerhalb der community um Rassismus und Ausgrenzung, die Act Up-Bewegung (AIDS Coalition to Unleash Power) und die damit einhergehende Politisierung der homophob besetzten Thematisierung von „Aids“ finden alle ihre Tradition in den Tagen des Aufstands in der Christopher Street.
In den Kämpfen der lgbt-Bewegungen sehen wir, wie gesellschaftliche Widersprüche sichtbar und angreifbar werden und sich radikale Gesellschaftskritik audrücken kann! Daran wollen wir anknüpfen, frech und widerständige queerFeministische Praxen gestalten, in denen für uns stets auch die Vision einer anderen Gesellschaft skizziert wird!

Ein Blick ins Jetzt:
Homophobe und trans*phobe Gewalt sind nicht von der Bildfläche verschwunden, „schwul“ gilt weiterhin vielerorts als Schimpfwort, Transsexualität wird immer noch als psychische Krankheit klassifiziert, es finden weiterhin chirurgische „Genitalkorrekturen“ bei intergeschlechtlich geborenen Kindern statt und die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ wartet im Übrigen noch immer auf die rechtliche Gleichstellung mit der heterosexuellen Ehe.
Gleichzeitig wird Homosexualität in 67 Länder straftrechtlich verfolgt und in 7 Ländern mit der Todestrafe belegt(0), die „pride marches“ in Osteuropa werden verboten oder von Nazis und christlichen Fundamentalisten angegriffen (1), in Teilen Russlands wurde „Homo-Propaganda“ und die öffentliche Aufklärung über Homo-, Bi- und Transsexualität gesetztlich verboten (2) und die queer-feministische Punkband „Pussy Riot“ sitzt wegen ihrer politischen Aktionen gegen das Putin-Regime in Untersuchungshaft…(3)
Wir solidarisieren uns mit den von Repression betroffenen Aktivist*innen, stellen uns hinter die Forderungen von inter-Organisationen (u.a. nach der „sofortigen Beendigung der kosmetischen Genitaloperationen“)(4) und unterstützen die Forderung nach einer „Streichung der Geschlechtsidentitätsstörungen aus den internationalen Diagnostik-Handbüchern“ (5).

Ein „Ja, aber“ zum CSD
In unserer Beteiligung am Stuttgarter CSD soll unserer positiver Bezug auf die Proteste und Aktionen von trans*-inter*-queer-lesbisch-schwulen Zusammenhängen zum Ausdruck kommen. Für einen Tag werden Lebens- und Liebensweisen jenseits der als Norm gesetzten Heterosexualität sichtbar, die Veranstaltungen der Programmwoche thematisieren die unterschiedlichen Forderungen der lgbt-Bewegungen und alltägliche wie auch institutionelle Diskrimierung, Ausgrenzung und Gewalt werden von einem vielfältigen Bündnis, mehr oder weniger, zurück gewiesen.
An der Kommerzialisierung des „Großevents CSD“, der Begrenzung auf bürgerliche Forderungen nach Gleichberechtigung, der Erstrangigkeit von priviligierten (weißen, männlichen, nicht-illegalisierten) Positionen und der daraus resultierenden Unsichtbarkeit von people of colour und trans*-Identitäten sowie an der Normalisierung von Schönheits- und Körpervorstellungen können wir jedoch markieren, wie der emanzipatorische Gehalt des CSD verloren geht.
Nicht der Wille zur Anpassung in die Mehrheitsgesellschaft und die Bejahung (kapitalistischer) Verhältnisse, sondern der Angriff auf ihr Zentrum liegt uns am Herzen und ist Ausgang unserer Überlegungen und Aktionen!

Vom Mythos der „Gleichbeschäftigung“ und einem Blick dahinter..
Das diesjährige Motto des CSD Stuttgart heißt „Gleichbeschäftigt“.
Der Forderung nach diskriminierungsfreien Arbeitsplätzen und -räumen stimmen wir zu, den Glauben an das Konzept von diversity und prinzipiell gerecht gestalteten Arbeitsverhältnissen weisen wir zurück.
Thematisch bleiben prekarisierte Arbeitsverhältnisse und Ausbeutung von Lohnabhängigen unangetastet. Es wird davon ausgegangen, dass alle Adressat_innen des CSD Möglichkeit und Interesse zu und an einem Arbeitsverhältnis haben. Ausgeklammert bleiben die Benachteiligungen von trans*-Personen im Arbeitsleben, die fehlenden Zugänge für illegalisierte Migrant_innen, die Einschränkungen für HIV-Positive und die Benachteiligung von Frauen und unbezahlter care-Arbeit.
Wir sehen, wie anhand von Geschlecht Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse durchgesetzt werden und diese sich mit Rassismus verschränken. Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität, also die Vorstellungen von nur 2 gültigen, in einem hierarchisch zueinander stehenden Verhältnis mit der Setzung von Heterosexualität als Norm, sind für uns auch Grundlage für kapitalistische Produktionsweise und Verwertung.
Nicht der Mythos von einer angeblich möglichen „Gleichbeschäftigung“, sondern soziale Ungleichheiten und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, gehören, neben Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierungen und der Geschlechtsidentität, in den Mittelpunkt gerückt.

Ein Blick nach vorne..
Wir haben uns für die Beteiligung am CSD in Stuttgart entschieden, um bewusst queer-feministische, emanzipatorische, kritische Inhalte auf dem CSD zu transportieren.
An eine zweigeschlechtliche Welt können wir nicht glauben, an Mainstream und Kommerz sind wir nicht interessiert, (Homo)Nationalismus können uns gestohlen bleiben und auf Krieg, Repression und Rassismus haben wir keinen Bock.
Lust haben wir auf viele Geschlechter und Identitäten, die sich jede*r selbst gestalten kann und auf Selbstbestimmung und Freiräume, in denen wir unsere Vorstellungen einer anderen, gerechteren Gesellschaft Wirklichkeit werden lassen.
Das wir auf diesem Wege den Kapitalismus überwinden und Homophobie und Trans*phobie in der Mehrheitsgesellschaft und innerhalb der „Szene“ entgegen treten müssen, ist für uns selbstverständlich!

Deshalb:
Que(e)rfeld ein auf den CSD nach Stuttgart!
Beteiligt euch kreativ und subversiv an unserer Fußgruppe!

0 Wikipedia oder ilga europa
1 http://www.queer.de/detail.php?article_id=16529
http://www.queer.de/detail.php?article_id=16600
2 http://www.queer.de/detail.php?article_id=16709
3 http://freepussyriot.org/de/about-de
4 http://zwischengeschlecht.org/post/6.-Die-Forderungen-der-Zwitterbewegung
5 http://transx.at/Pub/Depathologisierung.php#A2
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Frauengruppe Zumutung
CSD Stuttgart 2012

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Vortrag am 27.07.12: Eine gerechte Gesellschaft gestalten: Queer & Antikapitalismus

Im Rahmen der Programmwoche des Chris*tina Street Day (CSD) in Stuttgart findet folgende Veranstaltung in Tübingen statt.
Als veranstaltende Gruppen wollen die „Libertären Que(e)rulant*innen“ und die „Frauengruppe Zumutung“ sich kritisch am CSD einbringen.

Zum Vortrag und Referent_in:
Eine gerechte Gesellschaft gestalten: Queer & Antikapitalismus
„Geschlecht“ als Kategorie zeigte sich historisch als produktiv für kapitalistische Produktionsweise. Löhne konnten gedrückt werden: Frauenlöhne sind noch heute erheblich geringer als Männerlöhne. Frauen konnten in „Krisenzeiten“ mit der Ideologie „Frauen an den Herd“ aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden – und tauchten dann nicht in der Bilanz des privaten Unternehmers auf.
Gleichzeitig bilden Geschlecht und Sexualität Ziele kapitalistischer Produktion. So verhalten Menschen sich geschlechtlich und stellen sich stetig als „Mann“ oder „Frau“ her. Das gelingt vielfach mit Produkten, wie Kleidung, Hobbies, Fitness, Erlebnis- und Reiseberichten. Mit diesen kann man sich seiner „Weiblichkeit“ bzw. „Männlichkeit“ versichern und dafür Sorge tragen, in der eigenen Peergroup anerkannt zu sein.
Ausgehend von einer Analyse von Geschlecht und kapitalistischer Produktionsweise und der derzeitigen Aktualisierung (Individualisierung, Flexibilisierung) werden Ansätze für queer-feministische Kapitalismuskritik diskutiert.

Dr. Heinz-Jürgen Voß ist antirassistisch und queer-feministisch aktiv und arbeitet u.a. zu Queer & Kapitalismuskritik und zu biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien.

Texte zum Input:
http://schwule-seite.de/Ansaetze_fuer_eine_queere_Kapitalismuskritik.pdf
http://dasendedessex.blogsport.de/images/VossProjektskizze_2.pdf

Links:
Frauengruppe Zumutung
CSD Stuttgart 2012

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