Am Donnerstag, den 10. März 2011 um 18 Uhr spricht Joachim Stein (Vorstand, schwul-lesbisches Zentrum Weissenburg) zur Verfolgung der Homosexuellen durch die Gestapoleitstelle von Württemberg/Hohenzollern sowie durch die Stuttgarter Kriminalpolizei nach 1945.
Ergänzend wird Christoph Michl (Vorstand & Gesamtleiter, IG CSD Stuttgart e.V.) den Bezug zum diesjährigen CSD Motto „GENERATION ZUKUNFT“ herstellen.
Seit dem 03. Februar 2011 veranstaltet die Initiative Lern- und Gedenkort „Hotel Silber“ jeden Donnerstag um 18 Uhr Kundgebungen und politische Spaziergänge am „Hotel Silber“, dem Gebäude der ehemaligen Gestapoleitstelle Württembergs/Hohenzollern.
Sie tritt dafür ein, dass im authentischen Gebäude „Hotel Silber“ ein Dokumentationszentrum des NS-Unrechts eingerichtet wird, in dem die Verfolgung ausnahmslos aller Opfergruppen dargestellt wird.
Am 10. März wird die Kundgebung von den homosexuellen Vereinen der Initiative gestaltet. Bislang ist kaum bekannt, dass es im „Hotel Silber“ auch ein Referat IV5 „Sonderfälle“ gab, dem u.a. die Verfolgung der Homosexuellen in Württemberg und Hohenzollern oblag.
Dies verwundert nicht weiter, da dieser Aspekt des NS-Terrors bislang weder systematisch aufgearbeitet, noch in einer Gedenkstätte dauerhaft dargestellt wird.
Für die Homosexuellen hat das „Hotel Silber“ eine besondere Rolle, weil von hier aus auch nach 1945 die Verfolgung von Männern nach §175 StGB in der Nazifassung durch die Kriminalpolizei bis 1969 betrieben worden ist.
Für die IG CSD Stuttgart e.V. ist die Aufarbeitung der homosexuellen Geschichte in der NS- sowie Nachkriegszeit eine zentrale Forderung. Wir laden daher alle Interessierte herzlich ein, sich am 10.03. zu informieren und durch möglichst viele Besucher/innen der Kundgebung unserem Anliegen Nachdruck zu verleihen.
Ort:
ehemalige Gestapo-Zentrale, „Hotel Silber“
Dorotheenstraße 10, beim Karlsplatz
Stuttgart, Germany
Zeit: Donnerstag, 10. März · 18:00 – 19:00